So kann euer Baby durchschlafen: 6 Tipps für ruhigere Nächte
Auch wenn Neugeborene von Anfang an viel schlafen: Bis euer Baby durchschlafen kann – also zwischen 6 bis 8 Stunden am Stück schläft – werden wohl einige Monate ins Land gehen. Schlaf ist wichtig und besonders Mütter haben in den ersten Lebensmonaten von Babys zu wenig davon.
Doch Durchschlafen hat etwas mit der Hirnreife zu tun und ist ein Lernprozess, den euer Baby durchlaufen muss. Um euch die Nächte zu erleichtern und euer Baby beim Durchschlafen zu unterstützen, haben wir 6 hilfreiche Tipps gesammelt. Mit unseren Tricks erreicht ihr schon bald mehr Babyschlaf und auch einen festen Schlafrhythmus, der eurem Baby beim besser durchschlafen hilft.
Ruhigere Nächte mit Baby – ab wann schlafen Babys durch?
Nach Wochen durchwachter Nächte wünschen sich viele Eltern, ihr Baby möge endlich durchschlafen. Die Erfahrungen zeigen jedoch, dass du ein bisschen Geduld mitbringen musst. Es gibt zwar manche “Siebenschläfer”- Kinder, die rasch und schnell – und vor allem von ganz alleine – durchschlafen können. Die Regel ist das aber nicht. Noch bis zum Ende des ersten Lebensjahres sind die Schlafzyklen von Babys sehr kurz, auch wenn der Schlafbedarf mit 14 Stunden eher hoch ist. Nächtliches Aufwachen ist üblich und vollkommen normal und ans durchschlafen bei manchen Babys vor dem sechsten Lebensmonat nicht zu denken.
Vom Einschlafen und Durchschlafen
Dabei ist der Begriff „durchschlafen“ ein wenig missverständlich. Durchschlafen bedeutet nicht unbedingt, dass euer Baby volle sechs bis acht Stunden am Stück schläft. Es bedeutet vielmehr, dass euer Kind etwa ab dem sechsten Lebensmonat einen regelmäßigen Tag-Nacht-Rhythmus entwickelt und, wenn es nachts aufwacht, in der Lage ist, ohne Hilfe der Eltern wieder einzuschlafen. Manche Babys lernen von alleine, dass die Nacht zum schlafen da ist, andere benötigen dabei etwas mehr Unterstützung. Dabei solltet ihr in jedem Fall Geduld mit eurem Baby haben. Erwarte nicht zu viel, denn das Durchschlafen ist ein großer und wichtiger Entwicklungsschritt im Leben eures Kindes. Es passiert nicht von heute auf morgen, sondern dann, wenn euer Baby bereit dazu ist. Um trotzdem genügend Schlaf zu bekommen und deinem Baby den Tag-Nacht-Wechsel zu erleichtern, haben wir Tricks, die eurem Baby beim Durchschlafen helfen:
Tipp Nummer 1: Hör nicht auf die Geschichten und Gerüchte
Alle jungen Eltern kennen das: Die vermeintlichen Erfolgsgeschichten anderer Paare, deren Baby ohne Weiteres alleine einschläft, durchschläft, in einem anderen Raum schläft. Lasst euch davon nicht unter Druck setzen. Wie bei allen Dingen im Leben eines Kindes, hat es auch beim Thema Schlaf einen ganz eigenen Entwicklungsrhythmus. Es ist ein Reifeprozess.
In Spielgruppen und auch im Internet kursieren viele Mythen darüber, welche Rolle Ernährung und Nachtmahlzeiten dabei spielen. Das Gerücht, dass Flaschenkinder besser schlafen als Stillkinder, hält sich beispielsweise schon seit Jahrzehnten. Und du ahnst es sicher schon: Egal, ob Stillkind oder Fläschchen, beides hat nichts mit dem Schlaf von eurem Schatz zu tun. Auch der Abendbrei hat keine größere Auswirkung auf das Schlafverhalten eines Babys. Plus: Es wird immer wieder unruhige Schlafphasen geben, sei es aufgrund eines Entwicklungsschubs, Übermüdung, Impfung oder eines Infekts, der den kleinen Körper beschäftigt.
Tipp Nummer 2: Feste Routinen
Babys mögen Routinen. Ein immer gleicher und stabiler Tagesrhythmus strukturiert den Alltag eures Kleinen. Dadurch gewinnt es Sicherheit. Versucht also, bei euren täglichen Essens-, Spiel- und Schlafenszeiten auf ähnliche Uhrzeiten zu achten. Beachtet dabei auch tagsüber ausreichend Ruhephasen, in denen ihr und euer Kind gemeinsam entspannen könnt. Was vielleicht erstmal anstrengend klingt, denn neue Routinen zu etablieren kann mühselig sein und sich anfühlen, als würde es völlig umsonst sein, wird eurem Baby und somit auch dir dabei helfen, einen regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus zu etablieren.
Tipp Nummer 3: Einschlafrituale entwickeln
Ein festes Einschlafritual vor dem Schlafengehen hilft eurem Kind dabei, Tag und Nacht zu unterscheiden. Achte dabei unbedingt auf die Müdigkeitssignale eures Kleinen. Gähnt es oder reibt es sich die Augen? Dann ist es Zeit für euer Einschlafritual. Dimmt das Licht, kuschelt euch noch eine Runde zu eurem Kind, lest ihm etwas vor oder singt das immer gleiche Gute-Nacht-Lied. All das sind Signale für euer Baby, dass es jetzt schlafen darf. Versucht auch hier, feste Zeiten beizubehalten. Dabei solltet ihr eurem Kleinen eure ungeteilte Aufmerksamkeit widmen. Achte zudem darauf, dass ihr euer Baby müde, aber noch wach ins Bettchen legt, damit es dieses als ruhigen und sicheren Ort erlebt. Umgekehrt sollte im Bett auch nur geschlafen und nicht gespielt werden. Oftmals hilft es auch, eurem Kind Einschlafhilfen zu geben, die es dann eigenständig nutzen kann, um sich zu beruhigen. Das kann ein Kuscheltier oder ein Schnuller sein, aber auch eine Geschichte, während es sanft in der swing2sleep auf-und ab schaukelt und zur Ruhe kommt.
Tipp Nummer 4: Tagesschlaf rechtzeitig beenden
Schlaf ist nicht nur für euch, sondern auch für die Entwicklung eures Babys wichtig. Der Tagschlaf bestimmt den Nachtschlaf, heißt es so schön. Das bedeutet allerdings nicht nur, dass euer Baby tagsüber ausreichend Schlaf bekommen sollte. Es bedeutet auch, dass der letzte Tagschlaf nicht zu spät stattfinden darf, damit euer Kind es leichter hat, ins Bett zu gehen. Es ist sehr hilfreich, wenn euer Baby sein letztes Schläfchen tagsüber etwa drei bis vier Stunden vor dem Zubettgehen beendet hat. Das gilt natürlich nicht für Neugeborene: Hier darf ein Säugling noch nach seinem eigenen Rhythmus schlafen.
Tipp Nummer 5: Essenszeiten timen
Natürlich sollte euer Kleines bei der letzten Mahlzeit abends satt sein und im Anschluss beim stillen oder Flasche geben auch genug getrunken haben. Viele Babys haben Nachts Hunger. Manche Eltern schwören zudem darauf, zwischen 22 und 24 Uhr noch einmal zu stillen und ihr Kind ausgiebig trinken zu lassen, bevor sie selbst ins Bett gehen. Bei Flaschenkindern sollte darauf geachtet werden, dass das Kind beim Füttern auch wirklich wach ist, um eine Aspiration und Überfütterung zu vermeiden. Die Zeit bis zur nächsten Mahlzeit wird so etwas länger, und du kommst ebenfalls dazu, mehrere Stunden Schlaf am Stück zu bekommen. In der Regel dehnt sich die Zeitspanne bis zur nächsten Mahlzeit mit fortschreitendem Alter eures Babys ohnehin mehr und mehr aus, weil euer Kind tagsüber die Nahrungsaufnahme erhöhen kann.
Tipps Nummer 6: Für die richtige Schlafumgebung sorgen
Ein abgedunkelter Raum ist sicherlich immer hilfreich, damit euer Baby mehrere Stunden am Stück durchschlafen kann – oder es mit der Zeit lernt. Doch nicht alle Kinder mögen absolute Dunkelheit. Hier kann ein kleines Nachtlicht helfen. Auch die Raumtemperatur ist entscheidend, sie sollte bei 16 bis 18 Grad Celsius liegen. Zugegeben: Im Hochsommer ist das nicht immer möglich. Da kann es schon mal wärmer im Raum sein und den Schlaf eures Babys stören. Ein guter Ventilator oder eine smarte Lüftungsstrategie können etwas Abhilfe schaffen. Was ihr sonst noch eurem Baby bei Hitze Gutes tun könnt, verraten wir euch in diesem Artikel. Manche Babys brauchen eine ruhige Geräuschkulisse, andere mögen White Noise im Hintergrund. Probiert aus, was für euch als Familie am passendsten ist. Generell darf es so ruhig wie möglich sein, damit euer Baby Nachts nicht mehr aufwacht.
Was tun, wenn das Baby nachts wach wird?
Zunächst einmal: Hier gibt es kein Richtig oder Falsch. Ihr solltet euch allerdings eine konsequente Strategie überlegen, was ihr tut, wenn euer Baby Nachts immer aufwacht, denn auch das ist ein Gewöhnungsprozess. Es hilft, wenn ihr euer Kind beruhigt, indem ihr es streichelt oder ihm die flache Hand sanft auf die Brust legt. Dadurch weiß es, dass ihr anwesend seid, auch wenn es im eigenen Bett liegt.
Die Empfehlung vieler Schlafberatenden lautet zudem, das Kind nicht einfach hochzunehmen – und natürlich auch nicht zu viel zu spielen, zu schmusen oder zu singen. Denn das macht euer Baby zwar glücklich, aber nicht schläfrig. Wenn möglich, lasst es also im Bett, berührt es und sprecht leise und beruhigend mit ihm. Mehr Körperkontakt ist in der Regel nicht nötig, aber auch das kommt auf das Kind an. Wann Babys im eigenen Bett schlafen sollten ist individuell, manche Babys wachen Nachts immer auf, weil sie die Nähe der Eltern vermissen, andere schaffen es eher mehrere Stunden gut und am Stück zu Schlafen, wenn sie ihre Ruhe haben. Frühestens ab dem 1. Lebensjahr sollten Kinder jedoch in einem eigenen Zimmer schlafen.
Wenn es sich nicht beruhigt, kann es sein, dass euer Baby ein Bäuerchen machen muss. Dafür könnt ihr es ruhig und mit sicherem Griff langsam hochnehmen, aufstoßen lassen und ebenso ruhig wieder hinlegen. Wenn es Hunger hat, ist es gut, das Kind in aller Ruhe zu füttern, ohne Aufregung und auch hier – ohne mit ihm zu spielen. Damit ihr kein Licht einschalten müsst, empfiehlt sich, die kleine Nachtlampe von eurem Einschlafritual einfach über Nacht brennen zu lassen. Übrigens: Nächtliches Windelwechseln dürfte nach ein paar Lebenswochen oder Monaten eures Kleinen eigentlich nicht mehr nötig sein. Es sei denn, euer Kind hatte Stuhlgang. Dann sollte das Windelwechseln möglichst unaufgeregt passieren, am besten im Bett, damit euer Baby dabei nicht hellwach wird.
Ein- und Durchschlafen für Babys
Am Ende sei noch einmal erwähnt: All diese Tipps können helfen, dass euer Baby durchschlafen kann. Allerdings gibt es kein Patentrezept, das Erfolg auf ganzer Linie versprechen kann. Deswegen ist es vor allem wichtig, dass ihr euch und eurem Säugling Zeit und Geduld schenkt. Natürlich kommt auch immer mal das Leben dazwischen. Lange Autofahrten, Ausflüge und aufregende Besuche können euren Familienrhythmus schon einmal unterbrechen, und das ist auch vollkommen okay. Wichtig ist dennoch, dass ihr eure Rituale so gut es eben geht beibehaltet und an ruhigen Tagen auch konsequent durchzieht. So wird es eurem Baby endlich leichter fallen durchschlafen zu lernen. Und spätestens mit 12 Monaten schlafen Babys mindestens vier Stunden am Stück.