Maik Schwede kann sich noch gut an die Anfänge seiner eigenen Elternschaft erinnern. „Es war die absolute Hilflosigkeit, damals vor 22 Jahren“, erinnert sich der Unternehmer aus Neumünster. „Wir hatten nämlich ein sogenanntes Schreibaby und waren am Ende unserer Kräfte. Wir wussten nichts über die Ursache und waren ratlos, warum sich das Kind immer so quälte. Nur eines fiel uns auf: Sobald Bewegung ins Spiel kam, beruhigte sich die Lage.“

Ein Phänomen, dass wohl allen Eltern vertraut ist, auch wenn ihr Kind nicht als Schreibaby zu kategorisieren ist. Aber was genau sind eigentlich Schreibabys? Eine 100-prozentige Definition für die Grenze zwischen normalem Babygeschrei und Schreibabys gibt es nicht, aber einige Anhaltspunkte können bei der Einordnung helfen. „Man spricht von einem Schreibaby, wenn Unruhe oder Schreien über mehr als 3 Stunden pro Tag, an mehr als 3 Tagen pro Woche, über mehr als 3 Wochen auftritt“, heißt es bei der „Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin“ (DGKJ).

Solch ein Verhalten trete in den ersten drei Lebensmonaten bei etwa jedem achten bis zehnten Säugling auf. Bei 773.144 Neugeborenen im Jahr 2020 kann man da bereits von einem Massenphänomen sprechen. Nimmt man die Elternteile und etwaige Geschwister hinzu, sind Hunderttausende hierzulande von dem Problem betroffen. Die DGKJ hat ein paar hilfreiche Eckpunkte zusammengestellt, mit denen Eltern das Phänomen Schreibaby genauer eingrenzen können.

Das Schreien tritt ungefähr ab der zweiten Lebenswoche unvermittelt auf, häufig unmittelbar aus scheinbarem Wohlbefinden heraus und ohne erkennbare Ursache. Im Laufe des Tages nimm die Schreiaktivität zu – besonders ausgeprägt ist es spätnachmittags und in der ersten Nachthälfte. Weitere Indizien dafür, dass es sich beim eigenen Kind um ein Schreibaby handelt, sind Untröstlichkeit, sowie die lange Dauer der Unruhe- und Schreiattacken. Dabei haben die Kinder häufig zusammengeballte Hände, angezogene Beine, ein gerötetes Gesicht, einen harten Bauch und Blähungen (die vom übermäßigen Schreien und nicht durch Verdauungsprobleme hervorgerufen werden).

Nur in den seltensten Fällen sind physische Ursachen wie etwa Sodbrennen oder eine Milchintoleranz Ursache für das Schreien. Woher es kommt, ist wissenschaftlich nicht hinreichend belegt. In zwei Drittel der Fälle verschwindet das Phänomen nach dem vierten bis sechsten Lebensmonat. Im schlimmsten Fall ist ein Schreibaby also ein halbes Jahr und länger aktiv – eine psychische und physische Belastung für Eltern und Geschwister, die auf Dauer unerträglich ist.

Bei Maik Schwede hieß die Konsequenz nach einiger Zeit Bandscheibenvorfall. Alle Hausmittel im Umgang mit dem Kind hatten versagt – Schreibabys leiden nicht unter mangelnder Zuwendung. Nur eines, das hatte zuverlässig geholfen: Bewegung. So entstand die Idee von swing2sleep, einer Federwiege, deren Motor Babys genau den Rhythmus verpasst, der sie ruhig einschlafen lässt. „So ist das Ganze entstanden und hat sich dann über die Jahre entwickelt“, sagt Maik Schwede mit der ihm eigenen norddeutschen Zurückhaltung.“

Wiegen, die sich bewegen, gibt es zuhauf. So waren die Newcomer auch mit einem recht rauen Markt konfrontiert, der Weg zum fertigen Produkt, das zunächst in Handarbeit entstand, war steinig. „Es gab wirklich alle Höhen und Tiefen – wir sind verklagt worden, hatten das Produkt, das ursprünglich auch einen anderen Namen hatte jahrelang eingestellt“. Schwede kennt die Herausforderungen der Selbständigkeit in einem herausfordernden Marktumfeld. „Aber mein größtes Ziel war immer: Kein Papa und keine Mama sollen jemals wieder ihr Kind schütteln, nur weil sie nicht weiterwissen.“ So entstand damals auch die Idee der Vermietung.

„Nicht, weil wir die Nachhaltigsten waren, sondern weil wir das Produkt jedem zugänglich machen wollten – ob arm oder reich.“ Die Schlafberaterin Carola Heming schreibt über ihre Erfahrungen mit swing2sleep, dass man schon um des eigenen Seelenfriedens willen auf dieses Hilfsmittel ausweichen solle. Und falls sich die Kinder zu sehr an swing2sleep gewöhnen, so sei das auch kein Problem, so Heming: „Sollte sich das Kleine trotzdem zu sehr an den motorisierten Schlaf gewöhnt haben, kann dies ihm wieder sehr leicht abgewöhnt werden. Der Motor lässt sich in seiner Geschwindigkeit verstellen, sodass man nach und nach die Bewegung reduzieren und irgendwann komplett rausnehmen kann. Der Schritt von der Wiege ins Bett ist dann nur noch ein kleiner.“

swing2sleep die automatische Federwiege

Dass Wiegebewegungen beim Baby unbewusste „Erinnerungen“ an den Mutterleib wecken, ist eine altbekannte Tatsache.

Dass Wiegebewegungen beim Baby unbewusste „Erinnerungen“ an den Mutterleib wecken, ist eine altbekannte Tatsache. Weniger bekannt ist allerdings, dass Wiegen auch Erwachsene besser schlafen lässt. In einer Studie der Universität Genf, die 2019 auf der Plattform „Current Biology“ erschien, schliefen die Probanden, die in einem Bett mit Schaukelbewegungen lagen, nicht nur besser und schneller ein, sie wachten auch weniger auf und hatten längere Tiefschlafphasen. Die Wiegebewegung beeinflusst Hirnwellen und synchronisiert sie. Das ergeben Analysen der Hirnaktivität der Testpersonen. So werden neuronale Netzwerke, die Thalamus und Großhirnrinde verbinden, im Hirn verbunden. Das ist wichtig für einen guten Schlaf wie auch für eine Regeneration des Gedächtnisses.

Und noch etwas...

Eine zweite Studie an Mäusen, die Forschende der Universität Lausanne unternahmen und die auch auf Current Biology veröffentlicht wurde, beweist, dass Wiegen artenübergreifend beruhigend wirkt. Auch die Nager schliefen bei Wiegebewegungen tiefer, länger und besser – und dazu noch schneller ein. Grund, so die Wissenschaftler: die Stimulation der Otolithen-Organe im Ohr, die beim Gleichgewichtsorgan für den Lagesinn verantwortlich sind.

swing2sleep die automatische Federwiege

Wiegen ist also wissenschaftlich erwiesen besser fürs Einschlafen und Garant für einen besseren Schlaf. Und es verbessert auch die Gedächtnisleistung – was im Falle von Babys bedeutet, dass kognitive Aktivitäten optimiert werden. Bei der Studie wurden 18 junge Erwachsene, allesamt sogenannte gute Schläfer, im Schlaflabor getestet. Vor dem Einschlafen lernten sie Wortpaare, die am folgenden Morgen abgefragt wurden. Durch die Stimulation des Thalamus und der Großhirnrinde verbesserten sich die Gedächtnisleistungen der Probanden signifikant.

Mäuse hatten Maik Schwede und seine Frau Kerstin gewiss nicht im Sinn, als sie vor gut 20 Jahren beschlossen, ihren Weg mit dem „Familienglücksbringer“ zu gehen. Ihre Motive rühren aus den eigenen Erfahrungen: „swing2sleep bringt Liebe und Verständnis in die Familie zurück“, sagt Schwede, „und in die Partnerschaft. Diese Erfahrung gibt mir seit Jahren den Antrieb, weiterzumachen. Es ist das, was mich glücklich macht.“

https://www.swing2sleep.de, Kontakt: Inken Blumenhagen, Telefon: 04321-2099290, E-Mail: info@swing2sleep.de