Träumen Babys? Alles über Babyschlaf
Könnt ihr auch nicht genug davon bekommen, euer Baby beim Schlafen zu beobachten? Das geht wohl allen Eltern so. Es ist einfach bezaubernd anzuschauen: wie es lächelt, die kleine Stirn runzelt, mit den Ärmchen zuckt und sogar richtige Grimassen schneidet.
Bei vielen Eltern kommt da die Frage auf: Träumt unser Baby eigentlich? Träumt es genauso wie wir Erwachsenen und träumen sie überhaupt?
Träumen Babys überhaupt?
Dass Babys träumen, gilt als gesichert. Worüber, allerdings, wird wohl immer ihr großes Geheimnis bleiben.
Tatsächlich wurde festgestellt, dass Babys mehr Traumphasen haben als Erwachsene. Während Letztere nur etwa 20 % ihres Schlafs in der für Träume verantwortlichen REM-Phase verbringen, sind es bei Babys ganze 50 %.
Babys träumen sogar schon vor der Geburt
Nach allem, was man weiß, scheinen Babys sogar schon vor der Geburt zu träumen: Ab dem 6. oder 7. Schwangerschaftsmonat wurden REM-Phasen bei schlafenden Föten nachgewiesen.
Trotz dieses Umstands geht die Wissenschaft aber davon aus, dass diese Träume keine fassbaren Inhalte haben.
Woran zeigt sich, dass das Baby träumt?
Vielleicht fragt ihr euch, woran ihr erkennen könnt, wenn euer Baby tatsächlich träumt. Das ist gar nicht so schwierig: Die REM-Phasen und die Non-REM-Phasen lassen sich nämlich gut auseinanderhalten. Während der Non-REM-Phase atmet das Baby stetig, fest und regelmäßig. Manchmal wird dieser Schlaf nur durch leichte Seufzer unterbrochen. Es liegt völlig ruhig da und macht höchstens leichte Saugbewegungen mit dem Mund. Es kann auch passieren, dass es mal kurz zusammenzuckt. In dieser Phase träumt das Baby nicht.
In der REM-Phase bewegen sich die Augen unter den Lidern hingegen hin und her. Auch hier liegt das Baby still und zuckt manchmal. Es kann dabei aber sein, dass es eher unregelmäßig atmet. Genau das ist dann die Zeit, in der euer Baby träumt. Es macht verstärkt Geräusche, brabbelt, kichert manchmal leise oder seufzt.
Traumphasen werden weniger
Ab einem Alter von etwa einem Jahr werden die Traumphasen eures Babys nach und nach weniger. Außerhalb der REM-Phasen ist sein Schlaf tiefer und ruhiger. Je älter euer Kind wird, desto mehr wird sich sein Schlaf dem von Erwachsenen angleichen.
Träumen ist für Babys wichtig
Träumen ist wichtig, weil wir damit die Erlebnisse des Tages verarbeiten. Dies gilt für Babys sogar noch mehr, weil für sie wirklich alles neu ist und sich alle neuronalen Verknüpfungen erst noch ausbilden müssen. In Relation zu Erwachsenen müssen sie also ein Mehrfaches an neuen Eindrücken bewältigen. Daher hat euer Baby viele REM-Phasen, in denen der Schlaf etwas unruhiger ausfällt. Ein Grund zur Sorge ist das nicht – ganz im Gegenteil: Euer kleiner Sonnenschein lernt im Schlaf.
Wovon träumen Babys?
Hier können nur Vermutungen angestellt werden: Dass Babys, genau wie wir Erwachsenen, im Traum das verarbeiten, was sie tagsüber erleben, ist anzunehmen – zum Beispiel vom letzten Stillen, vom Kuscheln mit der Mama oder vom letzten Bad. Dabei weiß man, dass Babys und auch Kleinkinder noch keine so komplexen Geschichten träumen wie wir Erwachsene. Sie träumen vielmehr einzelne Ereignisse oder auch nur Standbilder. Das ist nicht verwunderlich, schließlich fehlt Babys noch das Verständnis für Zusammenhänge und eine Komplexität der Gedankenwege. Es geht bei ihren Träumen also vermutlich mehr um Gesehenes, Gehörtes, Gerochenes oder Empfundenes, um Bilder, Stimmungen und Atmosphären.
Ungeborene hingegen träumen möglicherweise von einem unbekannten Geräusch, das sie im Mutterleib wahrnehmen könnten.
Können Babys auch schon Albträume haben?
Mache Eltern haben das Gefühl, dass ihr Kind möglicherweise etwas Schlechtes träumt. Kann das bei einem Baby tatsächlich schon der Fall sein? Manche Forscher gehen davon aus, dass Kinder in diesem Alter noch keine Albträume haben können. Ihre Argumentation: Albträume treten erst dann auf, wenn es zu Stress oder traumatischen Erlebnissen gekommen ist, womit Babys in aller Regel noch nicht konfrontiert seien. Dies ist allerdings eine Vermutung, die auf weiteren Vermutungen basiert: Wie die Kinder träumen (siehe oben). Was für die Kinder traumatisch oder stressvoll ist. Wie sie solche Belastungen genau verarbeiten. Tatsächlich könnte man argumentieren, dass diese These auf tönernen Füßen steht und landet wieder beim Ausgangspunkt: Wir wissen es schlicht nicht. Daher lässt sich die Befürchtung nicht ohne Weiteres abtun.
Besser gesichert ist die These, dass Albträume vermehrt zwischen dem 2. und dem 4. Lebensjahr auftreten. Die Forschungslage ist solider, da Kinder ihre Träume in diesem Alter bereits kommunizieren können. Außerdem sind sie in dieser Lebensphase durch den Eintritt in den Kindergarten erneut einer Flut von neuen Eindrücken ausgesetzt. Und die kognitive Entwicklung schreitet voran, was bedeutet, dass sie das Geschehen um sich herum bewusster aufnehmen. Entsprechend bilden sich auch im Traum komplexere Handlungen und Situationen aus.
Den Schlaf des Kindes besser organisieren
Kein Kind kommt auf die Welt und bringt gleich einen perfekten Schlafrhythmus mit – das wäre zwar sicher der Wunsch aller Eltern, bleibt aber leider unerfüllt. Auch Schlafen ist eine Fähigkeit, die Kinder erst lernen müssen. Im Mutterleib unterlagen sie in dieser Hinsicht keinerlei Mustern – in gewisser Weise befanden sie sich in einem zeitlosen Raum.
Ein Wach-Schlaf Rhythmus kann sich daher nach der Geburt erst allmählich ausprägen. Ab einem Alter von 3 Monaten wird allmählich eine Tendenz zu mehr Nachtschlaf erkennbar.
Auch der Mittagsschlaf spielt eine Rolle dabei, wie gut und wie lange euer Baby nachts schläft. Wenn es etwa ein halbes Jahr alt ist, könnt ihr durch ein Regulieren des Mittagsschlafs in begrenztem Maße auf das nächtliche Schlafbedürfnis eures Sprösslings Einfluss nehmen.
Tagsüber schlafen oder nachts?
Das langfristige Ziel sollte natürlich sein, dass euer Baby irgendwann mal tagsüber nur noch zwei- oder einmal schläft, dafür nachts aber mehrere Stunden am Stück. Ihr müsst euch allerdings langsam in diese Richtung vortasten.
Ein Baby von etwa 3 Monaten wird tagsüber von ganz alleine immer seltener schlafen und nachts dafür mehr. data-contrast="auto">Meistens schläft es nachts jetzt bereits doppelt so viel wie tagsüber. Das ist doch schon mal ein großer Schritt in die richtige Richtung.
Der nächste Schritt kommt dann mit etwa 6 Monaten: Normalerweise werden die Vormittags- und Nachmittagsschläfchen jetzt zwar länger, dafür schläft das Kind aber nicht mehrere Male über den Tag verteilt. Nachts schläft es jetzt womöglich sogar schon 10 oder 11 Stunden, wenn auch noch nicht am Stück.
Ist euer Baby dann ein Jahr alt, kann es sein, dass sich die zwei Schläfchen, die es bislang über den Tag verteilt machte, auf einen Mittagsschlaf reduzieren. Der allerdings kann dann mitunter ganz schon lange ausfallen: bis zu drei Stunden, je nach Kind und je nach Dauer des Nachtschlafs.
Wie kann man den Schlaf des Babys (ansatzweise) steuern?
Irgendwann stellen viele Eltern fest, dass ihr Kind abends kaum ins Bett zu kriegen ist, wenn es nachmittags noch recht spät geschlafen hat. Durch das Nickerchen am Nachmittag ist das Kleine abends einfach noch nicht müde. Bei einem Kind von einem halben Jahr ist dies im Allgemeinen noch kein Problem, aber bei ab einem Alter von einem Jahr kann der Mittagsschlaf schon massive Auswirkungen auf den Nachtschlaf haben.
Darum sollte euer Baby vor dem abendlichen Ins-Bett-Gehen mindestens vier Stunden lang wach gewesen sein. Schläft es also um 17 Uhr nochmal für eine Stunde ein, könnte es mit dem Nachtschlaf um 20 Uhr eng werden.
Ihr solltet deswegen darauf achten, dass das letzte Nickerchen eures Kindes möglichst nicht zu spät stattfindet. Verpasst ihr den Zeitpunkt des Mittagsschlafes, könnt ihr noch versuchen, eure Nachtruhe zu retten, indem ihr das Baby wachhaltet. Allerdings ist auch das eine Herausforderung der ganz eigenen Art. Viel Glück damit!.
Beim letzten Tipp kehren wir wieder zu den Träumen zurück:
Ideal wäre, wenn euer Baby nur tagsüber den verschiedenen Reizen ausgesetzt ist und nachts nicht. Solche Reize nachts können nämlich dazu führen, dass das Baby nachts aufgrund intensiver Träume unruhiger schläft. Wenn euer Kind nachts dagegen weitgehend von äußerlichen Reizen abgeschirmt ist, wie z. B. in der swing2sleep, kann es ruhiger schlafen und lernt auch schneller, durchzuschlafen.
Das Team von swing2sleep wünscht angenehme Träume und einen erholsamen Schlaf.