Cola in der Schwangerschaft: Ist das eigentlich erlaubt?
Wenn du schwanger bist, dann beginnt für dich eine besonders intensive Zeit. In den kommenden Monaten wird ein kleiner Mensch in dir heranwachsen, auf den du gut achtgeben musst. Als werdende Mutter gibt es einige Lebensmittel, auf die du bis zur Geburt deines Babys besser verzichten solltest. Dürfen Schwangere eigentlich Cola trinken?
Beim Thema „Cola in der Schwangerschaft“ gibt es verschiedene Aspekte zu beachten, darunter den Koffein- und Zuckergehalt sowie die möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit von Mutter und Kind. Wir fassen in diesem Beitrag die verschiedensten Expertenmeinungen für dich zusammen.
Cola in der Schwangerschaft: Wie viel ist erlaubt?
In der Schwangerschaft wird empfohlen, den Konsum von Cola und anderen koffeinhaltigen Getränken zu reduzieren. Obwohl gelegentlich ein bis zwei Gläser Cola als unbedenklich angesehen werden, sollten werdende Mütter dennoch den Gesamtzucker- und Koffeinkonsum im Auge behalten.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) empfiehlt, nicht mehr als 200 mg Koffein pro Tag zu konsumieren. Dies entspricht etwa zwei Litern Pepsi, basierend auf dem durchschnittlichen Koffeingehalt. Allerdings sollte auch der Zuckerkonsum berücksichtigt werden, der schnell die empfohlene Tagesdosis übersteigen kann.
Trotz der Risiken ist Cola in der Schwangerschaft nicht grundsätzlich verboten. Es wird jedoch zu einem maßvollen Konsum geraten, um potenzielle Risiken für das ungeborene Kind zu minimieren.
Welche Alternativen kann ich also bedenkenlos trinken?
Koffeinfreie und zuckerfreie Varianten von Cola können eine Alternative bieten, allerdings ist auch hier der Konsum von Süßstoffen zu beachten. Grundsätzlich gilt, dass eine ausgewogene und gesunde Ernährung während der Schwangerschaft Vorrang haben sollte. Sehnst du dich gelegentlich nach einem Getränk mit Geschmack, dann kannst du beispielsweise auf Tees zurückgreifen oder Wasser mit Zitrone oder Limette versehen.
Was sind die Risiken von Koffein in der Schwangerschaft?
Dass Cola in der Schwangerschaft nur in Maßen konsumiert werden sollte, liegt unter anderem an dem enthaltenen Koffein. Es kann belebend wirken und die Stimmung verbessern. In der Schwangerschaft bist du allerdings auch für dein Baby verantwortlich und solltest dich deshalb mit den Risiken befassen.
Das Koffein gelangt über die Plazenta zu deinem Kind: Die Forschung geht derzeit davon aus, dass Babys Koffein nur langsam abbauen können. Deshalb hat dein Baby das Koffein viel länger in seinem Blut als du. Laut dem aktuellen Forschungsstand fehlen Babys verschiedene Enzyme, die für den Abbau von Koffein zuständig sind.
Nimmst du zu viel Koffein zu dir, dann entstehen dadurch einige Gefahren für dein Baby:
- Wachstumsstörungen: Ein erhöhter Koffeinkonsum in der Schwangerschaft kann zu Wachstumsstörungen deines Babys führen. Dadurch kann es ein niedrigeres Geburtsgewicht aufweisen.
- Erhöhter Blutdruck: Koffein erhöht nicht nur deinen Blutdruck, sondern auch den deines Babys. Es hat außerdem eine aufputschende Wirkung auf dein Baby und es bewegt sich verstärkt.
- Schwangerschaftsdiabetes: Cola enthält nicht nur viel Koffein, sondern auch große Mengen Zucker. Diese erhöhen dein Risiko für Schwangerschaftsdiabetes und weitere Komplikationen.
- Risiko einer Fehlgeburt: Ab einem Konsum von 300 Milligramm Koffein pro Tag steigt das Risiko für eine Fehlgeburt. Achte also nicht nur darauf, wie viel Cola du trinkst, sondern behalte deinen Gesamtkonsum von Koffein im Blick.
Ein Glas Cola in der Schwangerschaft gilt als unbedenklich: Es sollte jedoch nicht mehr sein, da ein erhöhter Konsum mit zahlreichen Risiken verbunden ist. Du solltest zudem beachten, dass auch andere Getränke – vor allem Kaffee – Koffein enthalten und du deinen Gesamtkonsum betrachtest.
Hilft Cola in der Schwangerschaft gegen Übelkeit?
Einige Schwangere berichten, dass Cola ihnen bei Übelkeit helfen kann. Oftmals entsteht die Übelkeit vor allem durch einen niedrigen Blutzuckerspiegel. Das Trinken von Cola hebt diesen an und kann somit gegen die Übelkeit helfen.
Es gibt jedoch weitere Methoden und Hausmittel, die bei Übelkeit während der Schwangerschaft helfen können. Auch Tees oder andere Lebensmittel heben deinen Blutzuckerspiegel an und können somit helfen, wenn dir übel ist. Diese haben den Vorteil, dass sie kein Koffein und oftmals deutlich weniger Zucker enthalten.
Gibt es Getränke, die in der Schwangerschaft gar nicht erlaubt sind?
Du kannst ein Glas Cola pro Tag in der Schwangerschaft trinken – das gilt als unbedenklich. Anders sieht es jedoch mit Alkohol in der Schwangerschaft aus: Das Nervengift kann deinem Baby enormen Schaden hinzufügen und sogar zu einer Fehlgeburt führen. Deshalb ist Alkohol in der Schwangerschaft absolut tabu. Das gilt auch für Energy-Drinks jeglicher Art. Sie enthalten verschiedene Stoffe, die für Schwangere nicht empfohlen werden und stecken außerdem voller Koffein.
Zuckerkonsum in der Schwangerschaft: Worauf muss ich achten?
Neben Koffein ist auch der hohe Zuckergehalt von Cola ein Problem in der Schwangerschaft. Die meisten Cola-Sorten enthalten pro Glas zwischen 20 und 25 g Zucker. Die DGE empfiehlt, nicht mehr als 40 bis 50 g Zucker am Tag. Das heißt, dass du mit einem Glas Cola schon die Hälfte der Empfehlung zu dir genommen hast.
Ein verbreitetes Problem ist, dass viele Frauen während der Schwangerschaft massiv zunehmen. Immer mehr Schwangere leiden an Adipositas. Dadurch kann Schwangerschaftsdiabetes entstehen, was für Mutter und Kind mit Risiken verbunden ist.
Während der Schwangerschaft reagiert dein Körper langsamer auf das Hormon Insulin. Es hat die Aufgabe, deinen Blutzuckerspiegel zu senken. Isst du während deiner Schwangerschaft viele Süßigkeiten oder trinkst viele süße Getränke, dann bleibt dein Insulinspiegel also deutlich länger erhöht und das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes steigt.
Deshalb solltest du nicht nur deinen Koffeinkonsum, sondern auch deinen Zuckerkonsum beobachten. Nimm nicht mehr als 40 bis 50 Gramm Zucker zu dir. Bist du übergewichtig, dann solltest du mit deinem Arzt über dieses Thema sprechen und auf eine ausgewogene Ernährung mit möglichst wenig Zucker achten.
Wie viel Koffein enthält Cola überhaupt?
Ab und zu ein Glas Cola zu trinken, ist laut Ärzten und Hebammen in der Schwangerschaft erlaubt. Dabei solltest du im Hinterkopf behalten, dass es verschiedene Cola-Marken und -Versionen gibt. Nicht alle haben denselben Koffeingehalt. Prüfe im Zweifel das Etikett und rechne aus, wie viel Koffein ein Glas enthält. Einige Marken haben auf 100 Milliliter 9 mg Koffein, während es bei anderen über 25 mg sind. Die Unterschiede sind also ziemlich groß.
Alternativ kannst du auch zu zucker- und koffeinfreien Cola-Sorten greifen. Diese gibt es inzwischen von den verschiedensten Herstellern und oftmals haben sie kaum einen geschmacklichen Unterschied. Da auch diese Sorten Süßungsmittel und weitere chemische Stoffe enthalten, wird auch dabei ein Konsum in Maßen empfohlen.
Häufige Fragen rund um Koffein und Zucker in der Schwangerschaft
- Warum sollte ich keine Cola in der Schwangerschaft trinken? Du solltest keine Cola in der Schwangerschaft trinken, da das Getränk viel Koffein enthält. Koffein kann bei deinem Baby zu Wachstumsstörungen führen und ist mit weiteren Risiken verbunden. Der hohe Zuckergehalt von Cola ist ebenfalls problematisch.
- Welche Cola enthält kein Koffein? Möchtest du eine Cola ohne Koffein trinken, dann solltest du gezielt nach koffeinfreien Sorten Ausschau halten. Oftmals findest du diese Information vorn auf dem Etikett. Beachte, dass Cola Zero zwar keinen Zucker enthält, aber sie nicht frei von Koffein ist.
- Ist Cola oder Cola Zero in der Schwangerschaft gesünder? Cola Zero ist gesünder als normale Cola, da sie keinen Zucker enthält. Da sie aber trotzdem voller Süßungsmittel ist, sind beide Optionen nicht gesund. Setze lieber auf natürliche Getränke, wie Wasser, Tees oder Säfte.
- Wie gefährlich ist Zucker in der Schwangerschaft? Zucker in der Schwangerschaft kann zu Schwangerschaftsdiabetes führen. Hinzu kommt, dass dein Baby bei einem übermäßigen Konsum ebenfalls an Diabetes erkranken kann. Auch das Risiko, dass dein Baby im Laufe seines Lebens an Adipositas erkranken wird, ist deutlich erhöht.
- Woran merke ich, dass ich Schwangerschaftsdiabetes habe? Viele Schwangere merken zunächst nicht, dass sie an Schwangerschaftsdiabetes leiden. Die Erkrankung kann am einfachsten über einen Blutzuckertest nachgewiesen werden. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel kann bei Schwangeren zu Müdigkeit und Schwäche führen.
Cola in der Schwangerschaft trinken, ist in Maßen erlaubt
Du musst in deiner Schwangerschaft nicht vollkommen auf Cola verzichten. Konsumierst du das Getränk in Maßen, dann sollte dein Baby dadurch keinen Risiken ausgesetzt sein. Wichtig ist, dass du auf deinen gesamten Konsum von Koffein und Zucker achtest. Halte dich an die Empfehlungen der DGE und sprich im Zweifel mit deinem Arzt oder deiner Hebamme.
Bist du schwanger, dann solltest du dich nach Möglichkeit ausgewogen ernähren. Verzichte auf den übermäßigen Konsum von Süßigkeiten oder fettigen Speisen. Damit schützt du nicht nur deine Gesundheit, sondern auch die deines Babys.