Geburtsphasen im Detail: Was dich in jeder Phase der Geburt erwartet

Geschrieben von Maik Schwede
Vater, Gründer von swing2sleep und Experte für sicheren Babyschlaf aus eigener Erfahrung.
Stand 14.08.2025
Die Phasen der Geburt: Ein Leitfaden von der ersten Wehe bis zum Glück
Die Geburt eines Kindes ist eine der intensivsten und unvergesslichsten Erfahrungen im Leben. Von der ersten zarten Wehe bis zum Moment, in dem du dein Baby in den Armen hältst, durchläuft dein Körper ein perfekt choreografiertes Wunder. In diesem Leitfaden begleiten wir dich durch die vier Phasen der Geburt und geben dir wertvolle Tipps, damit du dich sicher und gut vorbereitet fühlst.
Phase 1: Die Eröffnungsphase – Der Weg beginnt
Die Eröffnungsphase markiert den offiziellen Start der Geburt. Es ist die längste und oft auch emotionalste Phase, in der sich dein Körper mit beeindruckender Kraft darauf vorbereitet, deinem Baby den Weg in die Welt zu ebnen.
Was genau passiert in der Eröffnungsphase?
In dieser Zeit finden zwei entscheidende Prozesse statt: Der Gebärmutterhals verkürzt sich, bis er vollständig "verstrichen" ist, und der Muttermund beginnt sich zu öffnen. Das Ziel sind 10 Zentimeter – die vollständige Öffnung, die für die nächste Phase notwendig ist. Gleichzeitig passt sich die Gebärmuttermuskulatur an: Im oberen Bereich wird sie dicker, um Kraft aufzubauen, während sie unten dünner wird, um dem Baby den Durchtritt zu erleichtern.
Latenzphase vs. Aktive Phase: Die zwei Abschnitte
Die Eröffnungsphase wird in zwei Abschnitte unterteilt, die fließend ineinander übergehen:
- Die Latenzphase (frühe Phase): Sie dauert bis zu einer Muttermundöffnung von etwa 4 bis 6 cm. Die Wehen sind oft noch unregelmäßig und weniger intensiv. Viele Frauen können diese Zeit noch gut zu Hause verbringen.
- Die Aktive Phase: Die Wehen werden nun regelmäßiger, kräftiger und länger. Der Muttermund öffnet sich zügiger. Dies ist der Teil der Geburt, der die meiste Konzentration und Kraft erfordert.
Wie fühlt sich die Eröffnungsphase an?
Das Schmerzempfinden ist sehr individuell. Einige Frauen spüren ein starkes Ziehen im unteren Rücken, andere erleben es wie intensive Menstruationskrämpfe im Bauch. Oft ist es auch eine Kombination aus beidem. Die Intensität nimmt in der Regel mit dem Fortschreiten der Phase zu.
Wie lange dauert die Eröffnungsphase?
Die Dauer ist sehr unterschiedlich. Bei Erstgebärenden sind 8 bis 14 Stunden keine Seltenheit. Frauen, die bereits Kinder geboren haben, durchlaufen diese Phase oft deutlich schneller. Wichtig ist: Jede Geburt hat ihren eigenen Rhythmus.
Unser Tipp, damit es zügiger vorangeht
Bewegung und Entspannung sind deine besten Freunde, um die Wehen in Gang zu bringen und zu unterstützen:
- Geh spazieren oder steige Treppen.
- Erledige leichte Hausarbeiten, um dich abzulenken.
- Nimm ein warmes Bad, um die Muskulatur zu lockern.
Solltest du nach der 37. SSW einen Blasensprung haben und der Kopf deines Babys sitzt laut deiner Hebamme oder deinem Arzt fest im Becken, sind diese Aktivitäten ebenfalls hilfreich. Bist du unsicher, frage immer im Kreißsaal oder bei deiner Hebamme nach.
Phase 2: Die Übergangsphase – Der anspruchsvollste Sprint
Die Übergangsphase ist der intensive Endspurt der Eröffnungsphase. Technisch gesehen ist sie der Moment, in dem dein Muttermund die letzten Zentimeter von etwa 8 auf 10 cm überwindet. Auch wenn sie kurz ist, wird sie von vielen Frauen als die herausforderndste Zeit der ganzen Geburt empfunden.
Was passiert in der Übergangsphase?
Dein Baby positioniert sich nun endgültig für die Geburt und rutscht tiefer in den Geburtskanal. Die Wehen erreichen ihre maximale Intensität und kommen in sehr kurzen Abständen, sodass kaum Zeit zur Erholung bleibt. Dein Körper arbeitet auf Hochtouren.
Gefühle und Herausforderungen in dieser Phase
Es ist absolut normal, sich jetzt überfordert zu fühlen. Viele Frauen erleben eine Mischung aus:
- Starker Erschöpfung und dem Gefühl, nicht mehr zu können.
- Zittern am ganzen Körper oder Übelkeit.
- Zweifeln an der eigenen Kraft und dem Wunsch nach Schmerzlinderung wie einer Periduralanästhesie (PDA).
Diese Phase ist ein mentaler Wendepunkt. Sobald jedoch die vollständige Öffnung erreicht ist und die Presswehen einsetzen, weicht der Zweifel oft einer neuen Entschlossenheit.
Unser Tipp gegen das Aufgeben
Erinnere dich daran, dass diese intensive Phase bedeutet, dass du es fast geschafft hast! Ein Stellungswechsel kann jetzt Wunder wirken. Höre auf die Ratschläge deiner Hebamme und konzentriere dich nur auf die nächste Wehe, nicht auf alles, was noch kommt. Du schaffst das!
Phase 3: Die Austrittsphase – Gleich hast du es geschafft!
Sobald der Muttermund vollständig geöffnet ist, beginnt die Austrittsphase (auch Austreibungsphase). Dies ist der aktive Teil der Geburt,
Mutterleib in die Welt: Ankommen im Wochenbett
Nach der intensiven Erfahrung der Geburt beginnt eine magische, aber auch herausfordernde Zeit: das Wochenbett. Dein Neugeborenes muss sich nun an eine völlig neue Umgebung gewöhnen. Nach neun Monaten, in denen es konstant und sanft in deinem Bauch geschaukelt wurde, sehnt es sich nach dieser vertrauten Bewegung und Enge.
Genau hier kann eine Federwiege eine wertvolle Unterstützung für einen sanften Start ins Leben sein.
Die swing2sleep Federwiege: Geborgenheit wie im Mutterleib
Die sanften Auf- und Abbewegungen der swing2sleep Federwiege simulieren die Bewegungen, die dein Baby aus dem Bauch kennt. Das hilft ihm, sich zu beruhigen, leichter in den Schlaf zu finden und Reize zu verarbeiten. So schenkt sie nicht nur deinem Baby Geborgenheit, sondern auch dir die wichtigen Ruhepausen, die du für deine eigene Erholung im Wochenbett brauchst.
Entdecke unsere Federwiegen Unser Tipp für eine schnelle Nachgeburtsphase
Stillen löst die Plazenta schneller und vermindert die Blutung. Dafür sorgt das Still- und Kuschelhormon Oxytocin.
Häufig gestellte Fragen rund um die Geburt (FAQ)
Hier beantworten wir die dringendsten Fragen, die sich werdende Eltern zu den Geburtsphasen und dem Ablauf stellen.
Wie erkenne ich den Beginn der Geburt?
Der echte Geburtsbeginn unterscheidet sich von den unregelmäßigen Übungs- oder Senkwehen. Achte auf diese drei Hauptzeichen:
- Regelmäßige und stärker werdende Wehen: Echte Eröffnungswehen kommen in immer kürzeren Abständen (z. B. alle 5-10 Minuten), dauern länger (ca. 60 Sekunden) und nehmen an Intensität zu.
- Der Blasensprung: Das Fruchtwasser geht schwallartig oder tröpfchenweise ab. Kontaktiere in diesem Fall deine Hebamme oder die Klinik.
- Zeichnungsblutung: Der Schleimpfropf, der den Muttermund verschlossen hat, löst sich. Dies kann ein leicht blutiger, schleimiger Ausfluss sein und ist ein Zeichen, dass sich der Körper vorbereitet.
Wann sollte ich ins Krankenhaus oder Geburtshaus fahren?
Die "5-1-1-Regel" ist eine gute Faustregel für Erstgebärende: Fahre los, wenn deine Wehen...
- ...regelmäßig alle 5 Minuten kommen,
- ...jeweils etwa 1 Minute lang andauern,
- ...und das seit mindestens 1 Stunde.
Bei einem Blasensprung, starken Blutungen oder wenn du dich unsicher fühlst, solltest du immer sofort deine Hebamme oder die Geburtsklinik anrufen und deren Rat befolgen.
Was hilft wirklich gegen Wehenschmerz?
Schmerzempfinden ist sehr individuell, aber viele Frauen finden Linderung durch eine Kombination verschiedener Methoden:
- Bewegung und Positionswechsel: Gehen, auf einem Pezziball wippen oder in den Vierfüßlerstand gehen hilft dem Baby, sich richtig ins Becken zu drehen und kann den Druck lindern.
- Atmung: Eine tiefe, bewusste Bauchatmung (z.B. aus dem Hypnobirthing) versorgt dich und dein Baby mit Sauerstoff und hilft dir, dich zu entspannen.
- Wärme: Ein warmes Bad, eine Wärmflasche im unteren Rücken oder ein warmes Kirschkernkissen kann die Muskulatur lockern.
- Medizinische Optionen: Scheue dich nicht, nach Schmerzlinderung zu fragen. Optionen reichen von Lachgas bis zur Periduralanästhesie (PDA).
Kann ich die Nachgeburtsphase beschleunigen?
Ja, du kannst die Geburt der Plazenta aktiv unterstützen. Der wichtigste Faktor ist die Ausschüttung des Hormons Oxytocin.
- Bonding: Der direkte Hautkontakt mit deinem Neugeborenen direkt nach der Geburt ist der stärkste natürliche Oxytocin-Booster.
- Frühes Anlegen: Das erste Anlegen deines Babys an die Brust stimuliert die Gebärmutter, sich zusammenzuziehen und die Plazenta abzustoßen.
- Aufrechte Position: Eine aufrechte Sitzposition kann durch die Schwerkraft zusätzlich helfen.
In der Regel wartet die Hebamme oder der Arzt auf die natürlichen Anzeichen der Plazentalösung, die meist innerhalb von 30 Minuten erfolgt.
Jede Geburt ist ein einzigartiges Wunder und der Beginn einer lebenslangen Reise. Vertraue auf die unglaubliche Kraft deines Körpers und auf deinen Weg. Wir wünschen dir und deinem Baby eine wunderschöne, kraftvolle Geburt und einen sanften Start ins gemeinsame Leben.