Endgegner Morgenübelkeit: 13 Tipps, die bei Schwangerschaftsübelkeit helfen

Es ist eines der typischen Schwangerschaftsanzeichen: Morgenübelkeit. Insbesondere in den ersten 12 Wochen der Schwangerschaft  leiden viele werdende Mütter an Übelkeit, Erbrechen und flauem Magen. Besonders nach dem Aufwachen kämpfen Betroffene gegen das Schwangerschaftserbrechen. Doch woher kommt die nervige Übelkeit während der Frühschwangerschaft? Und was hilft wirklich dagegen? Was hinter dem Endgegner Morgenübelkeit steckt und wie du dem flauen Gefühl entgegenwirken kannst, haben wir in 13 hilfreichen Tipps in diesem Beitrag zusammengefasst. 

Morgenübelkeit - swing2sleep klärt auf

Morgenübelkeit - was steckt dahinter? 

Bei 70 bis 80 Prozent aller Schwangeren tritt vor allem im ersten Schwangerschaftsdrittel Übelkeit und Unwohlsein als Schwangerschaftssymptom auf. Regelmäßig erbrechen muss wiederum etwa jede zweite Frau. Dabei kann es sogar so weit gehen, dass manche Frauen allein beim Anblick von einigen Lebensmitteln zur Toilette stürzen müssen und sie gewisse Nahrungsmittel nicht mehr riechen, geschweige denn essen können. Doch welche Ursachen hat das flaue Gefühl in der Schwangerschaft? Und wie kann man der lästigen Übelkeit am Morgen entgegenwirken? Diese Fragen haben wir im folgenden Artikel mal etwas genauer beleuchtet. 

Übelkeit am Morgen: Mögliche Ursachen

Wie genau es zur Übelkeit während der Schwangerschaft kommt und welche Ursache dahinter steckt, ist bis heute nicht abschließend geklärt. Die Wissenschaft vermutet, dass die Übelkeit am Morgen bei Schwangeren vorwiegend durch hormonelle Veränderungen hervorgerufen wird. Bei einer Schwangerschaft kommt es zu einem Anstieg der Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen. Dadurch wird der Magen-Darm-Trakt langsamer entleert, die Magenmuskulatur verlangsamt sich ebenfalls und der Mageneingang ist weicher, besitzt also weniger Muskelspannung. Das kann Übelkeit, aber auch Sodbrennen hervorrufen und ist einer der möglichen Gründe für Beschwerden von Schwangeren und Übelkeit am Morgen.

Auch die Hormone ADH (Antidiuretisches Hormon) und Adrenalin sind vermutlich an der Übelkeit und am Erbrechen beteiligt. Zu guter Letzt kann eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori Grund für die Morgenübelkeit sein. Das Bakterium besiedelt Magen und Zwölffingerdarm. Studien zeigen, dass Frauen, die jenes Bakterium in sich tragen, während der Schwangerschaft häufiger an Erbrechen, Durchfall und vor allem Morgenübelkeit leiden als Schwangere, bei denen das Bakterium nicht nachgewiesen werden kann. 


Magenprobleme bei Schwangeren - nicht nur nach dem Aufwachen

Bei Übelkeit in der Schwangerschaft denkt man vor allem an Morgenübelkeit. Doch der Begriff ist irreführend. Tatsächlich kann das typische flaue Gefühl zu jeder Tageszeit auftreten. Dass die Beschwerden morgens gehäuft auftreten, liegt am leeren Magen, der einen niedrigen Blutzuckerspiegel zur Folge hat. Durch das Liegen in der Nacht und den vorangegangenen Schlaf wird auch der Blutdruck gesenkt. Wenn eine Schwangere beim Aufstehen nun mit viel Elan die Bettdecke von sich wirft und ihrem Körper nicht genug Zeit gibt, sich an die neue Position zu gewöhnen, kommt es zu Schwindel. In Verbindung mit dem niedrigen Blutzuckerspiegel kann dies der Auslöser für die Übelkeit am Morgen sein. 

Tatsächlich gibt es aber auch zahlreiche Schwangere, die die gemeine Übelkeit aus dem Blauen heraus mitten am Tag erwischt. Die Ursachen für die Beschwerden können dabei vielfältig sein. Hier einige Beispiele:

  • zu wenig Flüssigkeit
  • niedriger Blutzuckerspiegel
  • Medikamente
  • ein überanstrengter Körper

Übelkeit in der Schwangerschaft  - diese Hausmittel helfen

Übelkeit in der Schwangerschaft ist für Betroffene oft sehr belastend. Während einige sich fragen, wie sie den Morgen überstehen können und wann es endlich vorbei ist, können andere keine Nahrung zu sich nehmen und haben die komplette Schwangerschaft mit Übelkeit und lästigem Erbrechen zu kämpfen. Eine medizinische Behandlung ist aufgrund der Schwangerschaft schwierig und an manchen Tagen fällt das Aufstehen schwer. Doch mach dir keine Sorgen: In den meisten Fällen ist das Erbrechen schon nach ein paar Monaten Geschichte und bis dahin gibt es Mittel und Wege, wie du die Schwangerschaftsübelkeit bekämpfen kannst.

Wann klingt Morgenübelkeit ab? 

Morgenübelkeit ist zwar wirklich fies und unangenehm, doch es gibt auch eine gute Nachricht: Die meisten Frauen, die von Übelkeit betroffen sind, leiden ausschließlich im ersten Schwangerschaftsdrittel darunter. Danach klingen die Symptome recht schnell ab. Bei knapp 10 Prozent der Betroffenen bleibt die Übelkeit während der gesamten Schwangerschaft bestehen. Nur wenige davon, nämlich gerade einmal ein Prozent, leiden unter einer besonders schweren Form der Schwangerschaftsübelkeit (medizinisch Hyperemesis gravidarum). Bei ihnen kommt es aufgrund von Erbrechen und Durchfall zu schwerwiegenden Flüssigkeits-, Mineralstoff- und Gewichtsverlusten.

 

swing2sleep klärt auf - Morgenübelkeit

 

13 Tipps wie du deine Morgenübelkeit in den Griff bekommst

Auch wenn die Ursache für die Morgenübelkeit unklar ist – solange die Gesundheit von Mutter und Kind nicht gefährdet ist, besteht keine Notwendigkeit für eine medizinische Behandlung. Doch allerlei Tipps und Hausmittel wurden von tausenden von Schwangeren getestet und für gut und hilfreich befunden. Die besten 13 Tipps haben wir für dich übersichtlich zusammengefasst.

#1. Viel trinken!

Ausreichend Flüssigkeit hält deinen Kreislauf stabil. Deswegen solltest du über den Tag viel trinken, und zwar am besten in mehreren kleinen Schlucken. Zu schnelles Trinken kann den Magen wiederum reizen. Ideal ist im Übrigen ein lauwarmer Ingwertee oder zimmerwarmes, stilles Wasser, um deinem Körper die nötige Flüssigkeit zuzuführen.

#2: Frühstück im Bett

Klingt wunderbar, oder? Und es hilft gegen Morgenübelkeit. Denn früh am Morgen sind die Blutzuckerwerte noch besonders niedrig. Wenn du dann zu schnell aufstehst, kann dir rasch schwummrig und schlecht werden. Lass dir also von deinem Partner oder deiner Partnerin ein Glas Wasser oder einen Tee bringen und snacke noch im Liegen einen warmen Toast mit Butter oder etwas Zwieback. 

#3: Ausreichend relaxen

Das ist generell eine gute Idee, wenn du schwanger bist – vor allem aber, wenn du unter Morgenübelkeit leidest. Denn Stress und Müdigkeit verschlimmern meist die Symptome. Deswegen ist regelmäßiges Chillen während der Schwangerschaft eine wirklich gute Idee. Ruh dich aus, leg die Füße hoch und lass dich einfach von einem Hörspiel berieseln.

#4: Snacks – zu jeder Zeit!

Anstatt zu große Portionen auf einmal zu essen, empfehlen Expertinnen und Experten bei Morgenübelkeit mehrere kleinere Mahlzeiten. Fünf bis sechs Mahlzeiten sind ideal. Halte auch stets ein paar gesunde Snacks bereit, falls dich die Übelkeit wieder erwischt, z. B. Trockenfrüchte, Nüsse, Müsliriegel, eine Banane oder Getreidewaffeln. Gerade trockene, stärkehaltige Lebensmittel helfen vielen werdenden Müttern gut durch die Schwangerschaft. 

#5: Eiweiß hilft!

Proteinreiche Lebensmittel wie Joghurt, feste Käsesorten, Nüsse oder einfach eine Ofenkartoffel mit Quark sind in der Regel verträglicher als Currys, Burger und Pasta. Deswegen solltest du eher auf Eiweiß setzen. Von zu stark gewürztem oder zu fettigem Essen solltest du dagegen die Finger lassen. Auch Koffein ist bei einem gereizten Magen keine gute Idee.

#6: Bewege dich moderat

Okay, zugegeben: Von Kung-Fu und Cross-Fit-Training raten wir eher ab. Aber alle moderaten und sanften Sportarten wie Schwimmen, Walken oder Schwangerschaftsyoga können kleine Wunder bewirken. Denn durch Bewegung werden Stoffwechseprozesse angekurbelt. Dadurch wird es deinem Körper erleichtert, mit der Hormonumstellung umzugehen – und die Schwangerschaftsübelkeit kann dadurch gelindert werden.

#7: Geheimwaffe Ingwer

Ein frisch aufgebrühter Ingwertee (nicht zu heiß!) beruhigt den Magen. Zugleich wird der Stoffwechsel angekurbelt. Eine wissenschaftlich belegte und unschlagbare Kombination gegen Übelkeit. Das hilft im Übrigen auch bei einem Kater, wenn du abgestillt hast und dein erstes Glas Wein genießt. 

#8: Tief durchatmen

Wenn du bewusst und tief einatmest, stabilisiert du mithilfe der extra Portion Sauerstoff deinen Kreislauf und lenkst dich gedanklich gleichzeitig vom Übelkeitsgefühl ab. Dabei gibt es eine tolle Technik aus dem Ayurveda. Lege dafür deine Hände locker auf den Bauch und atme tief ein und aus – und zwar dorthin, wo deine Hände liegen. Fokussiere dich dabei auf die Bewegung deiner Bauchdecke und spüre mit den Händen nach, wie sich deine Bauchdecke hebt und senkt. Eine gute Methode, auch bei Stress im Alltag. 

Gerüche in der Schwangerschaft - swing2sleep klärt auf

#9: Trickse deine Nase aus

Ganz egal, ob es das Parfum der Kollegin ist, der Biomüll zu Hause oder das Käsebrot, das du gerade noch unbedingt essen wolltest. Manche Alltagsgerüche, die dich früher nicht gestört haben, können plötzlich fiese Übelkeit bei dir auslösen. Denn das Hormon Östrogen schärft deinen Geruchssinn. Tricke ihn aus, und halte dir beispielsweise ein in Lavendelöl getränktes Taschentuch an die Nase. Das Schnuppern daran kann Linderung verschaffen. 

#10: Smarte Kombination aus Schwangerschaftsvitaminen

Lass dir von deinem Arzt oder deiner Ärztin Vitamin B6 oder ein Multivitaminpräparat gegen die Übelkeit verschreiben. Falls du bereits in der Zeit vor deiner Schwangerschaft einen ähnlichen Vitaminkomplex genommen hast, kann dadurch die Morgenübelkeit milder ausfallen. Berate dich aber unbedingt mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, bevor du die Vitamine einnimmst.

#11: Cool bleiben, Baby!

Zu heiße Speisen und Getränke können die Schwangerschaftsübelkeit verschlimmern. Deswegen greifen viele werdende Mütter zu kühlen Lebensmitteln wie Wassermelone oder Gurke. Damit sorgst du nicht nur für Abhilfe, du steigerst auch deine Flüssigkeitsaufnahme. Auch ein kühler Waschlappen auf der Stirn oder im Nacken kann bei Übelkeitsattacken ein wenig helfen. 

#12: Akkupressurbänder helfen wirklich!

Das ist kein Humbug. Tatsächlich zeigen Studien, dass Akupressur bei vielen Problemen eine effektive Hilfe  sein kann. So wird die Technik in der Traditionellen Chinesischen Medizin bereits seit über 4.000 Jahren angewendet –- auch bei Übelkeit. Akupressur-Bänder für die Handgelenke wurden beispielsweise speziell gegen Seekrankheit entwickelt. Sie können aber auch die Symptome der Morgenübelkeit lindern. Das Band wird an die Handgelenke angelegt, wobei die Knöpfe gegen die Akupressur-Punkte drücken. Die Bänder gibt es in Drogerien oder Apotheken zu kaufen.

#13: Alternative Therapien können helfen

Bei stärkeren Beschwerden kann es hilfreich sein, auf alternative Therapien wie Aromatherapie zu setzen. So sollen Zitronenöl und Pfefferminzöl bei Unwohlsein und Übelkeit helfen. Allerdings: Die Re­ak­ti­on auf Ge­rü­che ist sehr in­di­vi­du­ell. Lass dich also am besten von einem qualifizierten und erfahrenen Therapeuten oder einer Therapeutin beraten. 


Ist Morgenübelkeit gefährlich? 

Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft sind ohne Frage eine unangenehme Begleiterscheinung und ein weit verbreitetes Phänomen. Auch dann, wenn du in den ersten Monaten der Schwangerschaft kaum zunimmst oder in den ersten Wochen sogar abnimmst, wird es deinem Baby an nichts fehlen. Wichtig ist hier nur, dass du in stetiger Absprache mit deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin stehst und auf die Einnahme von hochwertigen Schwangerschaftsvitaminen achtest. 

Wie bereits erwähnt, sind nur ein Prozent aller Frauen von einer besonders schweren Form der Schwangerschaftsübelkeit betroffen. Solltest du also unter folgenden Symptomen leiden, ist es unbedingt ratsam, dass du deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt konsultierst. 

  • Du hast neben Erbrechen auch Durchfall
  • Gewichtsverlust über 1 kg pro Woche
  • Braunes oder blutiges Erbrochenes
  • Du musst dich mehr als dreimal am Tag übergeben
  • Du kannst gar nichts essen oder trinken
  • Herzrasen
  • Benommenheit
  • Dunkler oder ausbleibender Urin

Doch wir können dich beruhigen. Diese extreme Form der Schwangerschaftsübelkeit tritt nur in den seltensten Fällen auf. Sollten dich also Unwohlsein, Übelkeit und Erbrechen erwischen, magst du dich zwar mies fühlen, doch Sorgen machen brauchst du dir in der Regel nicht.